Review

Elekfantz

Dark Tales and Love Songs

D.O.C. • 2014

Was sind das eigentlich für arme Tropfen, die die ganze Zeit über Liebe singen? Wollen die das, müssen die das? Haben die schlicht den Segen eines langen, nie versiegenden Liebesglücks für sich gepachtet oder aber sind diese Menschen eigentlich manisch, auf einer ständigen Achterbahnfahrt unterwegs, sisyphusgleich zwischen Hoch und Tief oszillierend? Wahrscheinlich eher letzteres – und doch servieren sie uns in ihren Songs nicht mehr als emotionale Postkartenmotive, von der Schluchzerballade an letzter Stelle mal abgesehen. Das Duo Elekfantz hat sich vor knapp zwei Jahrzehnten kennengelernt, gemeinsam in einer Blues-Band gespielt und die himmelsschreiende Traurigkeit des Sounds tief in die eigene DNS aufgesaugt. Zumindest gibt es auf ihrem Debütalbum für Gui Borattos Plattenlabel D.O.C., das auf zwei säuberlich auf die vorangegangenen Jahren verteilten Singles folgt, »Dark Tales & Love Songs« zu hören. Das zumindest verspricht der Titel, die Lyrics schwärmen über zugefilterten Disco-House-Stampfern mit gelegentlichen New Wave-Anleihen viel von Liebe oder zumindest den dazugehörigen Anbahnungsmechanismen. »Diggin‘ On You«, »Teasing Me«, »So Damn Classy« heißen die Tracks und machen klar: Elekfantz geht es um Verführung, seltener auch Unsicherheit und Abweisung. So scheint zwischen dem wohlfühligen Hochglanzpathos letztlich auch die eine oder andere Sehnsuchtsnote durch. Viel ausgewogener würde »Dark Tales & Love Songs« jedoch klingen, wenn sich das auch musikalisch etwas deutlicher zeigen würden, denn Elekfantz geben sich auf Albumlänge doch zu aufgekratzt, um den Titel ihres Debüts in allen Ambivalenzen ausleuchten zu können.