Review

Austra

Habitat EP

Domino • 2014

Austras Frontfrau Katie Stelmanis ließ im Vorfeld der Veröffentlichung der »Habitat EP« verlauten, dass das Titelstück bereits seit drei Jahren live zum Einsatz komme, es nur nicht wirklich auf die Alben passe. Nun bekommt »Habitat« also, ergänzt mit drei Fast-Instrumentals – zählt man die eher lautmalerischen bzw. gehauchten Stimmeinsätze in »Bass Drum Dance« und »Hulluu« nicht mit –, nach dem letztjährigen zweiten Album »Olympia« seine eigene EP. Und das geht durchaus in Ordnung, denn die fast gespenstische Atmosphäre von Austras irgendwie unterkühlt und europäisch klingendem Synthpop überzeugt auch bei knapperer Spielzeit. Gerade auf dem zweiten Track »Doepfer« pulsieren die Beats wie so oft wunderschön vor sich hin. Und obwohl eigentlich nicht viel passiert, wird das Stück in seinen knapp fünf Minuten doch keine Sekunde langweilig. So subtil wie wirkungsvoll sind die kleinen Variationen, die Phasenverschiebungen und Veränderungen im Mix. Zusammen mit Drummerin Maya Postepski und Bassist Dorian Wolf erschafft Katie Stelmanis größtenteils auch ohne ihre geschulte Gesangsstimme einen Art Dark Wave, der keine Goth-Anspielungen braucht. Trotz des dunklen Klangbilds ergibt somit auch der Bandname durchaus Sinn. Austra geht nämlich auf die Göttin des Lichts in der lettischen Mythologie zurück.

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