Review

Luluc

Passerby

Sub Pop • 2014

Dieses Album verführt einen dazu, ziemlichen Blödsinn zu schreiben. Irgendwas von einsamen Wäldern und Wiesen vielleicht, zurück zur Natur, Folk auf dem Vormarsch. Alles hinfällig. Solche Zeilen sollte man sich bei Luluc besser verkneifen. Denn das Duo aus Australien kratzt deutlich tiefer unter der Oberfläche. Dieses Album hat in seinen schönsten Momenten (»Passerby«, »Winter Is Passing«) die Kraft, die sonst nur die Alben von Nick Drake und vielleicht die erste Platte von den Fleet Foxes hatten. Ein Treiben, ein aus der Zeitfallen, das nicht antiquiert anmutet, sondern das sie direkt vom Wind abgeschrieben haben. Leider geht dieses Gefühl auf den hinteren Songs ein wenig verloren. »Reverie On Norfolk Street« ist ziemlich nett, aber dann doch einfach nicht so bewegend wie die Sachen zuvor. Doch trotzdem nimmt »Passerby« vor allem über die Arrangements ohne Probleme ein. Wenn dann doch mal eine Gitarre durch die Akustik schimmert, wenn sich ein Stück Rhythmus den Weg bahnt oder einfach nur mal ein paar Bläser im Hintergrund abfallen. Dazu die Stimme von Zoë Randell, die sich perfekt in diesen Sound betten lässt. Völlig unaufgeregt, völlig naiv, völlig wunderschön. Wenn einen das Leben so durch seine Episoden trägt: Hier gibt es ein paar Songs, um mal für ein paar Momente auszusteigen.

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Luluc
Passerby
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