Review

Hound Scales

Pinky Violence EP

Fifth Wall • 2014

Seit ungefähr einem Jahr veröffentlicht Nico Jacobsen auf Labels wie Code Is Law, White Asega und Fifth Wall Recordings. »Pinky Violence« bollert mit »Princip (Rubble Dub 1)« ohne Umschweife los, außer dem Beat gibt’s noch lautes Rauschen, einen dumpfen eintönigen Bass und ein wie durch eine Wolldecke aufgenommenen Vokal-Sample. Und dann gibt’s noch eine blecherne treibende Hihat und einen einsamen Gitarrenton. Super. Eigentlich passiert nicht viel; die einzelnen Spuren werden ein- und ausgeblendet und das war’s auch schon mit der Abwechslung. Rau, böse und muskelbepackt klingt das und geht mächtig nach vorne. »Spahnners (Rubble Dub 2)« verzichtet auf die vordergründige Kickdrum, klingt mit zischenden Hydraulik industrieller und maschineller. Dann reißt auch dieser Track irgendwo mittendrin ab und Dro Carey alias Tuff Sherm beginnt seine Version des »Spahnners«-Tunes hinterlistig ambient, um dann in Punkto Bollerigkeit noch einen oben drauf zu legen. Die Bassdrum klingt wie mit Gummistiefeln getreten und im Hintergrund dengeln und klappern elektroakustische Klänge mehr oder minder ziellos herum. »Youth Series (Rayon Dub 1)« sirrt und klingelt, untermalt von einem Tribal-Beat, bis plötzlich Kinderstimmen aus dem Hof erklingen und der Beat vielschichtiger wird und der Track ausnahmsweise so etwas wie einen definierten Schluss hat. »Super Headwraps (Rayon Dub 2)« läuft wie ein kaum variierter Loop rund und rund, angereichert mit elektrisch klingenden Störgeräuschen und gegen den Strich gebürstete Echos. Ein prächtiges Remix-Album! Minimalst, kratzig, roh, scharfkantig, rumpelig und dröhnend. Toll!