Review

White Hills

Glitter Glamour Atrocity

Thrill Jockey • 2014

In Jim Jarmuschs Vampir-Opus »Only Lovers Left« spielten die White Hills in einem Detroiter Club »Under Skin Or By Name«. Jetzt wird »Glitter Glamour Atrocity«, das dazugehörige Album aus dem Jahre 2007 wiederveröffentlicht. Der Track schleicht sich langsam mit einer schwebenden Synthesizerfläche an, die zusammen mit Hawkwind-Orgel und psychedelischer Sologitarre zu schwer bombastischem und hypnotischen Space Rock zu mutieren. »Spirit Of Exile« beginnt mit Wellengeräuschen und Vogelgeschrei, dazu gesellt sich ein treibendes Schlagzeug, ein mehrstimmiger geisterhafter Frauenchor, eine Rückwärtsgitarre und ein kräftig schiebender, monotoner Bass. »Distance« verzichtet völlig auf Rock-Elemente und erzeugt eine schwebend ätherische Ambience mit weit entferntem Gesang und einem wenig Gutes verheißenden Ende in Form einer massiven Bass-Feedback-Welle. »Somewhere Along The Way« – Improvisiert gezupfte Akustikgitarre zu spaciger Synthesizer-Fläche und sägender E-Gitarre mit Endlos-Sustain. Mehr eine Überleitung als ein Track, ein Innehalten, bevor der nächste Song einsetzt. »Love Serve Remember« ist eine surreale Vision über das Leben nach 9/11. Lärmiger Jam-Rock mit Fieldrecordings, Flugzeuggeräuschen und Feuerwehr-Sirenen. Danach »Passage«, eine Reihe hart metallischer aneinander reibender langgezogener Basstöne, die an John Carpenter-Scores erinnern. »Glitter Glamour Atrocity« überzeugt schließlich als Hawkwind/Krautrock-Chimäre samt verzerrter Lemmy Kilmister-Bassgitarre und Endlos-Gniedel-Wah Wah-Solo Gitarre. Ein viertelstündiger Freak-Out samt anschließendem völlig ermattetem und balladesken Neuanfang.