Review

Frank Zappa

Apostrophe

USM • 2014

Der größte Chartserfolg von Frank Zappa ist zugleich eines seiner »konventionelleren« Alben. »Apostrophe (‘)« verzichtet weitgehend auf instrumentalen Virtuositäts-Wahnsinn zugunsten kürzerer Songs, bei denen man jedoch kaum über Ideenmangel klagen kann. Schon die erste Nummer »Don’t Eat the Yellow Snow« mit der klassischen Zeile »Watch out where the huskies go, and don’t you eat that yellow snow« hat für einen Zweiminüter mehr abwegige Details und Wendungen pro Sekunde zu bieten, als das Songformat vermuten ließe. »Nanook Rubs«, das nahtlos anschließt, überrascht mit Dub-Effekten in den Bläsern, »St. Alfonso’s Pancake Breakfast« klingt mit seinen eingestreuten mäandernden Xylofon-Synthesizer-Melodien wie eine Prog-Rock-Parodie, und »Cosmik Debris« ist-ein Jazz-Rock-Blues in Slow-Motion, bei dem die Rock-Anteile nach und nach die Oberhand gewinnen. Ausgedehnte Gitarrensoli gibt es auch auf dieser Platte, in der Titelnummer etwa, die als zähflüssig rockender Jam durchaus ihre Berechtigung hat. Größere Freude machen aber die Song-Satiren: Mit »Uncle Remus« gibt es etwa eine ätzende Kritik am US-amerikanischen Rassismus – zum sanften Mitschunkeln. Und auch der Schweißfuß erfährt in »Stink-Foot« eine angemessene Würdigung, halsbrecherische Gitarrenintermezzi inklusive.