Review

Sabla

Spirits

Gang Of Ducks • 2015

Hart, dreckig, düster, wuchtig, unbarmherzig, statisch, kahl – im Lexikon ließen sich viele Adjektive finden, um den Klang der Debüt-EP des Turiners Sabla zu beschreiben. Die dahinterstehende Haltung allerdings lässt sich mit einem einzigen auf den Punkt bringen: stur. Wer hinter dem kryptisch anmutenden Namen steckt, der sich aus der in Südfrankreich sowie Teilen Spaniens und Italiens gesprochenen galloromanischen Sprache Okzitanisch als »Sand« übersetzen lässt, lässt das Label Gang Of Ducks im Unklaren. Männlich ist er allerdings und nebenbei als visueller Künstler tätig. Wie würde er wohl selbst die spartanische Mischung aus Field Recordings, Ethno-Sampling und Hardware-Geratter bildlich umsetzen? Vermutlich mit harten, keinesfalls aber glatten Linien, die in sich überlappenden und wiederholenden Formationen angeordnet werden. »Spirits« will mit seiner kargen Polyrhythmik hypnotisieren, Tunnelblicke auf sich ziehen. Sablas Sturheit soll zum Stieren animieren. Allein, so effektiv sind die vier Tracks darin nicht. Das ansonsten wunderbare Techno-Tool »Control Room« verheddert sich in Vocal-Sample-Trommelfeuer, »J-III« trippelt lustlos auf der Stelle und der Titeltrack hat sich zu sehr in die Bassfrequenzen verguckt, als dass er Funken schlagen könnte. Ausnahme und Highlight zugleich: Der manisch stampfende Opener »Di Lei«. Der Titeltrack erhält wie so gewohnt von Gang Of Ducks einen dubbigen Rework durch den oder die Labelchef(s) und eine erstaunliche Wendung durch den hyperhochglänzenden House-Remix von Ital Der leistet spätestens, was Sabla selbst nicht recht gelingen kann.

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