Review

Eskmo

SOL

Apollo Records • 2015

Nur wenige Musiker können auf eine Veröffentlichungsgeschichte wie die von Eskmo zurückblicken. Seit der Jahrtausendwende hat der mittlerweile in Los Angeles ansässige Produzent zahlreiche EPs und Alben bei Labels wie Ninja Tune, Warp oder Planet Mu veröffentlicht. Trotzdem fällt es schwer, seine sonnendurchfluteten Electronica-Experimente unter einer bestimmten Stilrichtung zusammenzufassen. Sein Album »SOL« auf Apollo Records macht hier keine Ausnahme. So treffen Instrumentalpassagen auf Klangflächen, gelegentlich durchbrochen von Gesangsfetzen oder elektronischen Elementen. Aus dieser Masse können allerdings nur wenige Tracks mit einer eigenständigen Charakteristik hervorstechen. Hierzu gehören vor allem die rhythmusorientierten Stücke »Mind Of War« und »The Sun Is A Drum«. Andere Beispiele wie das titelgebende »SOL« oder »Can’t Taste« zerfließen in Form einer erquicklichen Hintergrundmusik, die sich nur sporadisch mit punktuellen Pianoklängen oder Drumeinsätzen in das vordergründige Bewusstsein des Zuhörers drängen kann. Der Gesangseinsatz des kalifornischen Musikers findet stellenweise durchaus seinen Platz in den Arrangements wie den süßlichen Melodien auf »Feed Fire«. An anderer Stelle sticht seine Stimme allerdings auf »Blue And Grey« mit leeren Phrasen als störender Fremdkörper aus der instrumentellen Komposition heraus. Eskmo zeigt sich auf dem Album »SOL« insgesamt als ein harmonischer und anmutiger Produzent. Am Ende der Platte kann ich die Frage nach den genauen stilistischen Merkmalen seiner Musik jedoch immer noch nicht hinreichend beantworten.

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