Review

When

The Black Death

Ideologic Organ • 2015

Quietschende Ratten, dröhnende Bläser, höhnische Krähen und stöhnende Menschen leiten diesen Soundtrack der mittelalterlichen Pest in Norwegen von 1349 ein. Nach Ausflügen in Psychedelic Pop, Krautrock und Prog ist Lars Pedersens 1992 zum ersten Mal erschienenes viertes Soloalbum als When, »The Black Death«, ein gut halbstündiges äußerst atmosphärisches Hörstück geworden. Sounds von der norwegischen Harding-Geige, Cello, Percussion, bearbeiteten Stimmen, sakrale Chöre, Orgeln, orchestral drohende Bläser- und Streicher-Arrangements, norwegische Folklore-Elemente, hypnotische Maultrommel-Schleifen und bedrohlich rituell donnerndes Trommeln mischen sich mit elektroakustischen Klängen wie Pferdegetrappel und Pferdegewieher, schreienden Babies, schrappenden Messerklingen, Käuzchengeschrei, knirschendem Holz, gehetzten Schritten, Klappern, Rauschen und Dröhnen zu einer ungemütlichen und angsteinflößenden Musique concrète. Die hat auch nach über zwanzig Jahren nichts von ihrer unheimlichen Faszination verloren. Lars Pedersen ließ sich zu seiner Musik als When ausdrücklich von den düsteren, um 1900 zu dem selben Thema entstandenen Bildern Theodor Kittelsens inspirieren. Schon mit seiner Erstveröffentlichung beeinflusste diese Kombination Anfang der 1990er Jahre die noch junge norwegische Black Metal-Szene. Die hat sich in der Nachfolge immerr wieder musikalisch als auch in ihren Artworks auf When bezogen.

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