Review

Royce Wood Junior

The Ashen Tang

37 Adventures • 2015

Natürlich wurde eine ganze Generation von Prince beeinflusst, klar. Doch es ist noch nicht allzu lange her, als dass wirklich interessante Musiker auf der Bildfläche erschienen, die sich auch offen dazu bekennen: ob recht naheliegend wie Blood Orange ganz aktuell LA Priest oder eher obskur wie Clarence Clarity”; schließlich ist mit “D’Angelo ja gar ein Prince-Jünger der ersten Stunde reinkarniert. Nun tritt also der Londoner Wunderjunge Royce Wood Junior mit seinem selbst-gelabelten Caucasian Soul ins Rampenlicht, der sich auf »The Ashen Tang« zugegebenermaßen genauso oft wie ein jugendlicher Stevie Wonder, ein Jamie Lidell oder auch Aloe Blacc anhört. Nach Produktionen für u.a. Kwabs und Rosie Lowe stellt Jim Wood (so der bürgerliche Name des jungen Engländers) nun sein heiß ersehntes Debütalbum vor. Stilsicher konstruiert er auf »The Ashen Tang« eine wilde musikalische Achterbahnfahrt, vollgestopft mit Gospelchören, Samples und Scratches, Retro-Synths und funky Grooves, euphorischen wie erotischen Momenten. Hinten raus kommen mit »Twiggin«“ sogar noch J Dilla-Beats ins Spiel – und damit die Aussicht auf noch weitere Felder, die Royce Wood Junior musikalisch beackern könnte. Sein aktueller Sound-Entwurf ist jedenfalls mitreißend und eingängig, die Produktion vielschichtig, dabei aber nie beliebig, und an den Vocals gibt der Gute auch stets alles. Kurzum: ein richtig spannendes Debüt.