Review

Ratatat

Magnifique

Because Music • 2015

Obwohl Ratatat aus New York kommen, klingen noch immer vor allem französische Vorbilder an: Zwischen Justice und Air, Daft Punk und deren Epigonen (wie die ebenfalls Gitarren-besessenen Jamaica) tönt es auch auf dem fünften Album von Mike Stroud und Evan Mast. Nach wie vor komplett instrumentell stapeln die beiden viele, viele Gitarrenspuren übereinander und kombinieren diese mit bunten Synth-Kaskaden und wuchtigen Beats. Dazwischen streuen sie etwas ruhigere Tracks und Interludes ein, was es auf den bisherigen Alben so nicht gab. Diese dienen hauptsächlich als Verschnaufpausen zwischen Tracks, die so ähnlich auf allen anderen Veröffentlichungen Platz gefunden hätten. Neben diesen Ruheinseln kommt gewissermaßen als Geheimwaffe auf »Magnifique« des Öfteren eine Slide-Gitarre hinzu. Ansonsten regiert Old-School-Ratatat. In den fünf Jahren seit »LP4« haben Ratatat zwar ihre Vorgehensweise beim Produzieren umgekehrt: die Melodien stehen nun am Anfang, Beats kommen erst danach dazu. Von wenigen Ausnahmen abgesehen (»Rome«) hört man das dem neuen Material jedoch nicht unbedingt an. Auf »Magnifique« haben sich Ratatat also leider nur minimal weiterentwickelt; ihr Sound, der vor einiger Zeit noch das Ding der Stunde war, wirkt nun stellenweise fast etwas uncool und altbacken. Spaß macht dieser knallige Maximal-Sound allerdings nach wie vor.