Review

Nada Surf

You Know Who You Are

City Slang • 2016

Im Windschatten von Weezer gelang Nada Surf mit »Popular«, das tatsächlich sehr an »Undone« erinnert, ein erster Hit im Studentenradio. Das war vor langer Zeit. Genauer: 1996. Manch einer glaubte damals, dass es sich bei der Band aus New York um ein One-Hit-Wonder handeln würde. Doch die Band erspielte sich beharrlich über die letzten 20 Jahre eine treue Fan-Base und veröffentlicht mit »You Know Who You Are« nun das siebente reguläre Album. Natürlich bleiben sich Matthew Caws und seine Mitstreiter weitestgehend treu, aber große Experimente oder gar eine komplette Neuausrichtung der Band erwartet wahrscheinlich so wie so niemand. Ihr melodiöser Indierock ist auf den zehn neuen Songs höchstens noch eine Spur eingängiger und auch zahmer geworden. Da finden sich wieder Akustikballaden mit weltumarmenden Hooks, bei »New Bird« und dem Titelstück wird das Tempo auch mal etwas angezogen und in »Out Of The Dark« ein paar Bläser eingebaut. Das ist zwar alles nicht wirklich spannend, aber enorm wirkungsvoll, routiniert und konsequent. Statt die Hörerschaft vom Hocker zu reißen, bleiben Nada Surf lieber schön auf dem Teppich und sich selbst treu. Noch dazu gelingt es ihnen mit nuancierten Erweiterungen ihres Sounds, zugleich niemanden zu langweilen.