Review

James

Girl At The End Of The World

PIAS • 2016

Je nach dem wen man fragt, wird man entweder hören: »James sind Legenden!«, »Auf dem einen Festival waren die ganz o.k.« oder aber »James wer?« Dass es die Band James aus Manchester auch nach 32 Jahren nur in ihrer englischen Heimat zu Superstars geschafft hat, kann fast nicht mit rechten Dingen zugehen – zumal man sich nur die Werdegänge ihrer Vorgruppen vergegenwärtigen braucht: Nirvana, Radiohead, Stone Roses oder Coldplay speilten einst im Vorprogramm. Im Zuge des Madchester-Hypes bekannt geworden und lange auf Tony Wilsons legendärem Label Factory Records gesignt, gelingt es James aber leider auch auf ihrem mittlerweile 14. Album »Girl At The End Of The World« nicht ganz, die Herzen unvoreingenommener Hörer im Sturm zu erobern. So richtig überholt und altbacken klingt der Indie-Dance mit Rave-Elementen zwar immer noch nicht, doch das Songwriting ist dann eher etwas unausgewogen und beinahe beliebig. Nach dem ersten Song »Bitch« wird man erstmal weiter beschimpft: »Were you just born an asshole?« lautet der Refrain von »To My Surprise«, nur um im anschließenden Song mit »I’ve got nothing but love« angeschmachtet zu werden. So richtig will das Ganze nicht zusammenpassen und auch der Produzent Max Dingel (The Killers, Muse) schafft es nicht, den alten Recken etwas Überraschendes oder zumindest Konsistentes zu entlocken. Da sind andere noch bestehende Bands der Madchester-Zeit – man denke an Primal Scream oder New Order – durchaus besser gealtert.