Review

Rebolledo

Mondo Alterado

Hippie Dance • 2016

Rebolledo watet auch auf »Mondo Alterado« in Cowboystiefeln durch das Dickicht seiner vereinahmenden Kompositionen. Die künstlerische Signatur des Pachanga Boy durchdringt dabei wie gewohnt jedes Einzelteil des Produktes, weit über dessen musikalisches Herz hinaus. Wie erwartet ist der Nachfolger seines mittlerweile fünf Jahre zurückliegendem Solodebüts »Super Vato« ein Mixtape-ähnlicher Trip, der weder Anfang, noch Ende kennt. Dabei ziehen die Kompositionen von Rebolledo in ihren Bann. Deren Sogkraft sind doch seit jeher hetzende Elemente fremd. Langeweile oder der Verdacht der Stagnation bleiben dabei über die gesamte Spieldauer nicht verwendbare Vokabeln. Auch wenn Rebolledo sich seiner bewährten Muster bedient. Die neun Tracks, ausgehend vom viertelstündigen Eröffnungsstück »Here Comes the Warrior (Super Short Album Version)« bis zu den Schlussakkorden des »Dance Warrior Dance«, verschmelzen bei Rebolledo zu einer stimulierenden Erzählung, die Neues und Bekanntes gleichermaßen vertraut erscheinen lässt. So etwa der charakteristische Einsatz der Drums, zwischen stoisch mahlend und facettenreich. Oder die rauen, sich teilweise bedrohlich gebärend gebenden Synths, die neben Schatten auch immer Licht in sich tragen. Rebolledos Musik erweckt das Gefühl, sie füge sich in Echtzeit und individuell aus den vom Künstler in Raum geworfenen Elemente zusammen – bei jedem Hörer und jedem Hörgang aufs Neue. Dieses doch kitschige Herunterbrechen des Hörerlebnisses bringt doch die Stärke des Produzenten ganz gut auf den Punkt: Rebolledo ist ein Meister darin, individuelle audiovisuelle Erlebnisse zu kreieren, zu denen jeder Zugang finden kann der bereit ist sich auf diesen Künstler einzulassen.