Review

Waldo the Funk

Domingo Vogel

WSP Entertainment • 2016

Drei Jahre nach seiner EP »Toykis« veröffentlicht Waldo the Funk sein Debütalbum bei WSP Entertainment. »Domingo Vogel«, gleich vorweggenommen, ist smart und entspannt, ein Klassentreffen der alten und neuen Schule. Waldo The Funk überzeugt mit selbstironischen, kritischen Lyrics, die in nächster Zeit zweifelsfrei ihren Weg in verrauchte Studentenbuden finden werden. Er zieht als Anhänger des »Limo-Lifestyle« allerdings auch seine eigene Version vom Arizona Ice Tea-Hedonismus durch. Sonderlich Lean-getränkt klingt das Album des Rappers einer »Generation, in der keiner einen ruhigen Kiefer hat« allerdings selten. Eher nach Joint und Bierchen auf einer sommerlichen Parkbank. Tracks wie »Vogelfrei« mischen gekonnt gute Vibes, Stakkato-Flow und NBA-Anspielungen mit smarten Lyrics, was nicht zuletzt wegen des filigranen Beat-Kostüms funktioniert. Die Instrumentals von Enaka, Fid Mella, Audio Dope, Brenk Sinatra und Dexter, der auf »Beste« auch einen der besten Parts seiner Rap-Karriere raushaut, zeichnen sich durch gekonnte Balance zwischen Samples und trappiger Soundästhetik aus. Der Sonntagsvogel liefert aber nicht nur den Soundtrack für versierte Beatbauer. Er zeigt mehr als zuvor, was in ihm steckt, dass er sich entwickelt hat, und man glaubt ihm gerne, dass er das Game »spätestens mit 30« regulaten wird. Dürfte nur knapp werden, wenn es bis zum nächsten Album wieder 3 Jahre dauert.