Review

Drugdealer

The End Of Comedy

Weird World Records • 2016

Im Dunstkreis von Musik-Eklektikern wie Ariel Pink oder Mac DeMarco hat sich Michael Collins, der bereits unter den Monikern Salvia Plath und Run DMT reüssierte, für sein aktuelles Band-Projekt Drugdealer nach helfenden Händen umgesehen – und ist fündig geworden: Ariel Pink singt auf dem Hippie-Pop-Ditty »Easy To Forget« und DeMarcos Bandkumpels helfen genauso mit wie Natalie Mering von Weyes Blood, die vor allem »Suddenly« gesanglich veredelt. Der Sound bewegt sich dann in einem ähnlichen Retro-Referenzrahmen wie bei den Obengenannten. Die Drums klingen wie in Watte eingepackt, es gibt so einige Lalala-Gesänge, schmusige Streicher und von Sax über Flöten bis Melodica geben Blasinstrumente meist die Melodie vor. Bei manchen Übergängen zwischen Strophe und Refrain rumpelt es allerdings im Gebälk, vieles hört sich beinahe nach lose montiertem Stückwerk an. So enden die Songs fast alle recht abrupt oder gehen in unzusammenhängende Field Recordings über. Doch gerade dieser Mixtape-Charakter und das scheinbar slackermäßig Dahingeschluderte machen Reiz und Charme von »The End of Comedy« aus. Fast scheint es, als ob Collins mit Absicht das Feld seinen vielen KollaborateurInnen überließe und lieber lediglich der Strippenzieher im Hintergrund sein würde. Gerade das macht diese lose Songzusammenstellung aber bis zum letzten Pfauenschrei-Lachflash zu einem so bunten, vielschichtigen Spaß.