Review

Sieren

Static Polymorphism

Apollo Records • 2016

Matthias Frick arbeitet als Musik-Software-Entwickler, produziert unter dem Projektnamen Sieren aber auch selbst elektronische Musik. »Static Polymorphism« – der bereits auf Ki Records Shades Recordings oder Project: Mooncircle veröffentlichte – ist die erste Veröffentlichung auf Apollo Records. Frick verknüpft hier ohne Rücksicht auf stilistische Begrenzungen Elemente aus Techno, 2-Step, Drum’n’Bass, Dubstep und UK Bass, mischt Field Recordings und gefundene Klänge darunter und nennt seine Musik selber »atmospheric street-rave soul«. Ob mit Kombinationen aus warmen, deepen Flächen, digitaler Holz-Percussion und kryptischen Burial-Vokal-Schnipseln, pulsierenden Tiefbässen, dubbigem Kathedralenhall und Radiostörgeräuschen, peitschenden Beats, geflüsterten Frauenstimmen und asiatisch anmutenden Gongs oder hymnisch ambienten Synthesizersounds, sparsamem Beat und weit entferntem klagenden Gesängen, Sierens Tracks klingen immer cinematisch, sehr atmosphärisch bis geheimnisvoll und trotz aller Getragenheit aber nie pathetisch oder überladen. Darüber hinaus überzeugt Sieren auf »Static Polymorphism« trotz allen musikalischen Eklektizismus durch Eigenständigkeit und insgesamt eine wunderbar organische und musikalische Kompaktheit.