Review

Letherette

Last Night On The Planet

Ninja Tune • 2016

Nach ihrem selbstbetitelten Debütalbum 2013 wurde es still um das Duo Letherette Hatten sie damals mit mehreren EPs die Vorfreude gesteigert und wurden als spannender Neuling auf Ninja Tune gehandelt, lieferten sie auf »Letherette« eine etwas beliebige Mischung aus French-House-Bratz-Attacken, deepen und zerhäckselten Ninja-Tune-Trademark-Sounds und Boom-Bap-Versatzstücken ab. Dann kam die Funkstille, und man hätte das Ganze auch einfach still vergessen können. 2016 aber tauchten Letherette wieder auf, mit jeweils einer EP auf dem neu gegründeten eigenen Label Wulf und auf Ninja Tune; erstere eine Mischung aus angenehmen Downbeat-Boom-Bap-Tracks und wuchtigem Bass-Gerumpel, letztere ein grooviges House-Brett. Jetzt ist das Albumformat wieder dran. Wohin geht die Reise auf »Last Night On The Planet«? Letherette bleiben sich treu und wissen es weiter selbst nicht so recht. Wieder ist von allem was dabei, und wieder ist das alles an sich auch überhaupt nicht schlecht. Da haben wir die beiden das Album umklammernden tighten Rap-Tracks: »Momma«, mit dem voraussichtlich 2017 richtig durchstartenden jungen Iren Rejje Snow, und »Last Night On The Planet« mit dem Stones-Throw-Signing Pyramid Vritra Und dazwischen: Breakbeat-Killer wie »Rich & Dan« und »Dog Brush«, 80s-verhaftete Synthie-Dancefloor-Tracks wie »Shanel«, mittelmäßig vor sich hin blubbernde House-Nummern wie »Wootera« und »Frugaloo« oder das Gold-Panda-Gedächtnisstück »Rubu«. Während manche Stücke perfekt einen Ninja-Tune-Sound des Jahrs 2016 verkörpern, verleiten andere eher zum Gähnen. Beliebigkeit bleibt das Markenzeichen von Letherette-Alben. Nächstes Mal dann bitte wieder ein paar EPs.