Review

Daymé Arocena

Cubafonia

Brownswood • 2017

Gilles Peterson hat schon etliche fabelhafte Musiker für sein Label Brownswood entdeckt; Zara McFarlane und Jose James sind dabei nur die prominentesten. Über ähnlich viel Talent verfügt die kubanische Sängerin Daymé Arocena Mit Anfang 20 ist sie als Komponistin und Chorleiterin bereits eine feste Größe in der Szene Havannas. Nicht nur Peterson war angetan, als er Daymé Arocena 2012 bei den Recherchen für sein Projekt »Havana Cultura« traf; Journalisten lobten sie schon als »Mash-Up von Aretha Franklin und Celia Cruz«. In der Tat halten sich auch in den Songs ihres zweiten Albums »Cubafonia« Jazz und kubanische Einflüssen exakt die Waage. Tanzbare Latin Beats, Neo-Soul und Salsa gibt’s obendrein. Glücklicherweise kommt bei aller Rum-infizierten Strandbar-Laune niemals Beliebigkeit auf. Dafür sorgen die Produzenten Dexter Story (Soundway Recordings) und Flying-Lotus-Buddy Miguel Atwood-Ferguson, der für Streicherarrangements verantwortlich zeichnete. Nur ein einziges Mal wähnt man sich in einem frisch wieder eröffneten Buena Vista Social Club: »Valentine« beschließt das Album mit traditionellem Rumba. Und klingt dabei großartig.