Review

Beach House

B-Sides and Rarities

Bella Union • 2017

Mittlerweile ist es ja bereits Usus geworden: haben Musikschaffende eine gewisse Veröffentlichungshistorie vorzuweisen, kommt früher oder später eine B-Seiten- und Raritäten-Zusammenstellung auf den Markt. So nun also auch geschehen bei Victoria Legrand und Alex Scally nach sechs Studioalben als Beach House innerhalb einer guten Dekade. Seit 2005 tüftelt das Duo nämlich schon an ihrem unverwechselbaren Dream Pop aus getragenen, ausgewaschenen Orgelsounds, melancholischen Gesängen, schüchternen Gitarren und eben dieser verträumt-nostalgischen Grundstimmung. Dabei entstanden stets Songs, die nicht so recht zum jeweiligen Album-Konzept passen wollten. Sie sind hier genauso versammelt wie drei Lieder aus einer iTunes-Session sowie zwei bisher unveröffentlichte Songs (»Chariot«, »Baseball Diamond«), die bei den Aufnahmen zu den letzten beiden Alben »Depression Cherry« und »Thank Your Lucky Stars« entstanden. Dass mit »Rain in Numbers« zudem einer der ältesten Songs mit an Bord ist, dürfte Fans der ersten Stunde sicherlich zusätzlich freuen. Zwar sehr liebevoll zusammengestellt, ist »B-Sides and Rarities« – außer für Komplettisten – letztlich doch beinahe verzichtbar, denn der Beach-House-Sound erhält hier nur wenige neue Facetten. Vielmehr macht es sich die Band aus Baltimore, Maryland in ihrer erspielten Nische gemütlich und mit dieser Veröffentlichung genau das, was man mit einem solchen Status im Pop-Business eben so macht. Die Wartezeit auf das nächste reguläre Album verkürzen die B-Seiten aber allemal.