Review

Wolves In The Throne Room

Thrice Woven

Artemisia • 2017

Es raunt ahnungsvoll in diesem Album: von den Alten, die bei uns sind, von Mutter Eule und Vater Ozean, von Feuern, die im Palast des Mondes brüllen. [Wolves In The Throne Room](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/5404/wolves-in-the-throne-room,) die sich nach ihrem Album »Celestial Lineage« 2011 mit ungewisser Perspektive in die Wälder des amerikanischen Nordwestens verabschiedeten, kehren mit »Thrice Woven« zu ihren musikalischen Wurzeln zurück: Black-Metal-Raserei mit dem im Genre klassischen Kreischen und Röcheln, durchwirkt und aufgebrochen mit ätherischen, düsteren Atmosphären. In ihren ausladenden, orchestralen Kompositionen entwerfen Wolves In The Throne Room, die sich in ihrer Kommune einem ökologischen Leben nahe der Natur und fern der Menschheit widmen, ein so düsteres wie faszinierendes Panorama, das sich freilich ohne Weiteres als Kommentar auf den Zustand der Welt lesen lässt. Anders als vor allem die skandinavische Black-Metal-Szene, die sich bekanntlich in hasserfüllte misanthropische bis regelrecht faschistische Ideenwelten verrannte, wohnt »Thrice Woven« eher so etwas wie Trauer über den Verlust von Ursprünglichkeit inne. Die Verbundenheit mit der Natur weht ganz buchstäblich in Form von Meeresrauschen durch dieses Album. Als Gast luden sich Wolves In The Throne Room unter anderem Steve Von Till ein, Teil der ideologisch durchaus ähnlich gelagerten Neurosis. Hier singt er über düsterem Neo-Folk vom Erwachen der Natur nach dem Winter. So viel Romantik war vielleicht nie im Black Metal.