Review

Fünf Sterne Deluxe

Flash

Warner • 2017

»Die alten Männer sind zurück – und sie sind Fünf Sterne Deluxe.« So hieß es schon zu Beginn des zweiten Albums »Neo.Now« von Hamburgs geliebter HipHop-Crew im Jahr 2000. Stolze 17 Jahre später kommt nun mit »Flash« die regelmäßig kolportierte Rückkehr an den Start. Nachdem Das Bo unter anderem als Juror bei der Casting-Show »X Factor« in Erscheinung trat und Tobi Tobsen hauptsächlich mit Moonbootica unterwegs war, hätte man nicht unbedingt erwartet, dass sie so nahtlos an ihren typischen Style anknüpfen können. Genau das tun sie aber mit genau den gleichen Zutaten: der besonders fluffige hanseatische Flow voller Wortspiele, Old-School-Referenzen von Public Enemy bis Ol’ Dirty Bastard und halbironischer Selbstbeweihräucherung wird aufgelockert durch die altbekannten Skits (obwohl der Spezialist dafür, marcnesium, gar nicht mehr an Bord ist) und der Hörspiel-Einlage in »Inspektor Jabidde«, was eine mindestens so dadaistisch-abgedrehte Geschichte wie das Kult-Stück »Auf der Yacht nach Dr. Hossa« erzählt. Bei aller Konstanz und offenkundiger Freude am Tun trauen sich Fünf Sterne Deluxe aber musikalisch nun auch mehr zu. So findet man sowohl die Kraftwerk-Hommage »Beatboxrocker« als auch den Slowine-Riddim von Schlachthofbronx auf der ersten Single »Moin Bumm Tschack«, dazu noch Autotune-Einsatz (»Flieg wie ein Engel«), soulige Chöre und Streicher, ja sogar Krautrock-Elemente. Letztlich ist »Flash« also genau das, was man erwarten durfte – zwar weitab von wirklicher Relevanz oder Trends zwischen Cloud- und Gangsta-Rap machen Fünf Sterne Deluxe auch nach der langen Pause einfach immer noch jede Menge Spaß.