Review

Orquesta De Las Nubes

The Order Of Change

Music From Memory • 2018

Mit Suso Sáiz holte sich Music From Memory 2016 einen der bedeutendsten spanischen Avantgardisten ins Boot, einen Pionier für New Age auf der iberischen Halbinsel. In der Folge erschien mit »Odisea« zunächst eine klassische Werkschau bevor Suso Sáiz im vergangenen Jahr ein Album mit neuen Tracks nachlegte. »The Order Of Change« widmet sich nun seiner Arbeit mit dem Perkussionisten Pedro Estevan und der Sopranistin María Villa, mit denen der studierte Gitarist ab 1980 die Gruppe Orquesta de las Nubes formte. Inspiriert von einflussreichen Vertretern der Minimal Music wie La Monte Young und Steve Reich sowie der elektroakustischen Schule Luis de Pablos zeichnet seine Arbeiten eine Zurückgenommenheit und Ruhe aus. Die Experimente mit Loopstationen, Synthesizern und Drumcomputern klingen nach Cafe Del Mar und Vangelis und treffen auch nach über 30 Jahren den Zeitgeist. »The Order Of Change« fühlt sich wie der Soundtrack zu paradiesischen Szenerien in weit entfernten Ländern an, in denen die Schnittstellen von Klassik und Ambient erforscht wurden. 10 Tracks, die auf 45 Minuten einen kurzen Augenblick der Entschleunigung und des Innehaltens anbieten. Man befand sich damit auf dem spanischen Kultlabel Grabaciones Accidentales in bester Gesellschaft zu Künstlergruppen wie Finis Africae oder Ishinohana, deren Debütalbum vergangenes Jahr auf Emotional Rescue ebenfalls neu aufgelegt wurde.