Review

Sylvia Striplin

Give Me Your Love

Universal Sound • 1981

Verheißungsvoll blitzt die nackte Schulter unter dem opulenten weißen Pelz auf dem Coverfoto hervor. Die schönen großen Augen wirken trotzdem etwas traurig, vielleicht aber doch hoffnungsvoll, das weiß man nicht so genau. Was man weiß: Es ist eine hinreißende, eine bezaubernde Platte, die Soul Jazz Records nach 30 Jahren und noch wesentlich mehr Euros auf Flohmärkten endlich wiederveröffentlicht hat. Eine Platte, die nicht nur deswegen so gefragt ist, weil sie so häufig gesamplet worden ist, egal ob von Junior Mafia und Erykah Badu oder von Naughty by Nature, Armand van Helden und den Backstreet Boys. Nein, eine Platte, die so gefragt ist, weil sie so bezaubernd abwechslungsreich ist, so funky produziert. Eine Platte, für die sich Roy Ayers verantwortlich zeigt und die im Jahre 1980 mit Disco, Soul und Jazz summa cum laude abgeschlossen hat und daraus ihren ganz eigenen »Pre-Boogie Sound« erschafft. Dazu diese entzückende, hingebungsvolle Stimme, die an Minnie Ripperton erinnert und von der man sich gewünscht hätte, sie noch auf weiteren Alben begleiten zu dürfen. So allerdings blieb es bei »Give Me Your Love«, diesem Jahrhundertwerk und Aufforderung, der wir alle gefolgt sind oder, dank diesem Re-Release endlich folgen werden.