Review

Fatima

And Yet It’s All Love

Eglo • 2018

Bei Fatima ist man immer versucht »Grande Dame des Souls« zu schreiben, dabei befindet sich die Schwedin, die in London lebt, erst am Anfang ihrer Karriere. Doch für Neo-Soul-Heads waren die Veröffentlichungen auf dem Label Eglo das u.a. von Sam Shepherd aka Floating Points betrieben wird, kleine Offenbarungen. 2010 erschien die Sängerin mit der Stimme wie Tee mit Milch und Honig alleine auf der großen Bildfläche. Vorher hat sich die ehemalige Red Bull Akademikerin schon ihre Sporen bei FunkinEven und Konsorten verdient. Nach mehreren Releases und einem eigenen Langspieler, der gleich von Labelboss Floating Points zu weiten Teilen produziert wurde, sich aber nicht scheute auch fLako oder sogar Theo Parrish an Bord zu holen, haut Fatima nun mit vier Jahren Abstand das zweite Album raus. Neben Natureboy fLako reihen sich nun weitere Produzenten ein um mit Fatima zu produzieren. Mndsgn Kendrick-Homie Taz Arnold oder JD Reid mischen diesmal mit – und die Klasse dieser Hit-Produzenten hört man auch. Litt »Yellow Memoriesu ein wenig unter der Eintönigkeit beziehungsweise plätscherte auf Albumlänge dahin, wirkt **»And Yet It’s All Love« abwechslungsreicher. Hier mischen sich zum Soul nun auch R’n’B, da mal eine Rappassage, manchmal steht der Boom-Bap im Vordergrund und zwischendurch ein romantisches Piano. Auch die Stimmung hat sich geändert: Mittlerweile ist die Hoffnung des Debüts ein wenig verflogen, streckenweise meint man sich in die Schwermütigkeit von tief-verletzten Lebensepisoden versetzt. »And Yet It’s All Love« ist die künstlerische Umsetzung einer romantischen Beziehung – mit allen lodernden Hochs und verzehrenden Tiefs. Der richtige Anker auf dem großen Meer der Liebe.