Review

Roots Manuva meets Wrongtom

Duppy Writer

Big Dada • 2010

Ähnlich wie das Mutter-Label von Big Dada, Ninja Tune, sich dieser Tage selbst feiert, legt auch Roots Manuva eine Art Greatest Hits-Zusammenstellung in Form eines Remix-Albums vor. Soundtechnisch wird das natürlich sehr viel fokussierter umgesetzt – und zwar als Hommage an den Dancehall der ersten Stunde. Firehouse Revolution scheint hier jeder Track zu schreien, also nach der Zeit als sich die King Tubbys-Crew aufmachte, erste elektronische Riddims wie den legendären Tempo zu produzieren. Gerade wenn Seanie T in Big Tings Redone den Firehouse-Klassiker Two Big Bull Inna One Pen zitiert, spürt man den Ganja-Atem der jamaikanischen 1980er Jahre förmlich im Gesicht. Aufgebrochen und ergänzt wird das Ganze durch Roots Reggae-Versionen der stärksten Manuva-Stücke seit Brand New Second Hand. Von jedem Album sind die Kracher in neuem Gewand dabei, sogar heimliche Abräumer wie Jah Worrior von dem Remix-Album Dub Come Save Me. Und abgesehen von einigen produktionstechnischen Gimmicks, sind die nach wie vor kräftigen und einzigartigen Raps die einzige Verbindung in die Jetzt-Zeit. Abschließend muss wohl nur der Alias des Produzenten in Frage gestellt werden, denn Wrongtom hat alles richtig gemacht.