Review

Mount Kimbie

Blind Night Errand EP

Hotflush Recordings • 2011

Kai Campos und Dominic Maker gehen den mit ihrem ersten Longplayer Crooks & Lovers eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Nicht einmal ein halbes Jahr nach dem Albumrelease feilen Mount Kimbie weiter an der Erneuerung von Dubstep. Klar sind noch die typischen Subbässe dabei, aber die Stimmung ist weder mit der Düsterkeit von Burial oder Kode9 vergleichbar noch mit der Meterware, die derzeit die Tanzflächen flutet. Der Titeltrack der EP gemahnt dann auch eher an die Synthie-Modulationen eines Mr. Oizo. Dazu gibt es Mikro-Gesangssamples und Frickelbeats aus elektronischen Knarzen und Knacken, welches eher aus Minimal oder Postrock bekannt ist. Before I Move Off wird von einem einfachen Gitarrenlick zusammengehalten und solange gesteigert, bis die Spannung sich in einer Gesangseinlage entlädt, die klingt, als habe man Michael Jacksons Stimme hochgepitcht und anschließend mit einem Pürierstab zerfetzt. Der Dayglo-Remix von William flirtet danach mit Breakbeats bevor eine live im Berghain aufgenommene Version von Maybes die EP nach einer guten viertel Stunde leider viel zu früh beendet. Es bleibt zu hoffen, dass sich der innovative Ansatz von Mount Kimbie in der Dubstep-Szene durchsetzt.