Review

Zion I

Atomic Clock

Gold Dust Media • 2010

Was kann man von einer Band erwarten, die gerade ihr siebtes Studioalbum unter die Leute gebracht hat? Sollte sie sich musikalisch treu bleiben oder lieber weiterentwickeln und in neue Sphären aufbrechen? Auch bei Zion 1 stellt sich diese Frage. In der Vergangenheit eher in der Boom-Bap-Ecke einzuordnen, kam das Bay-Area Duo schon auf ihrem letzten Album mit untypischen Klängen um die Ecke und zeigte sich ungewohnt elektronisch.
Nun haben sich Zumbi und Amp Life wieder ins Studio verirrt, um einen neuen Langspieler aufzunehmen. Dabei ließen sie sich laut eigener Aussage von ihrer Liebe zu Dub und Reggae inspirieren. Herausgekommen sind 13 Tracks, die sich nur schwer eingrenzen oder in bestimmte Soundschemata einordnen lassen. Zu unterschiedlich sind die einzelnen Stücke. Der einzige Track dem man den Reggae-Dub Einfluss annähernd zu 100 Prozent anmerkt, ist Many Styles, eine pumpende und schwitzende Reggae-Nummer, der es jedoch auch an einigen elektronischen Impulsen nicht fehlt. Klar, Zion 1 klingen mittlerweile anders als beispielsweise auf Mind Over Matter, aber nach nunmehr zehn Jahren dürfen sie das auch. Atomic Clock ist kein Album das einen vom Hocker haut, aber auch keines, das man schnell durchskippen sollte.