Review

The New Wine

Waves

Tellé Records • 2011

Im norwegischen Bergen scheinen immer wieder kleine Buben in den Indie-Zaubertrank zu plumpsen. Anders ist wohl kaum zu erklären, wie es nach Erlend Øye mit The New Wine die nächste Gruppierung aus der vermeintlichen Kargheit des hohen Nordens auf die Tanzflure dieser Welt schafft. Schon die selbstbetitelten EP vor gut zwei Jahren lieferte schönen Schusselpop mit knarzigen Synthies und verträumtem Gesang. Zwar hat das Debütalbum Waves mit acht Nummer leider fast schon EP-Charakter, ist aber dennoch eine konsequente Weiterführung dieses Schaffens der vier norwegischen Nerds. Besonders schön ist, dass die Songs ein Prinzip verfolgen, welches The New Wine auch live auf der Bühne perfekt beherrschen: Es ist der Jam-Charakter der Stücke, welcher jeden Song minutiös zum großen Mitsingmoment anschwellen lässt – sei es der herrliche Titelsong Waves, der verspielte Foreigner Blues oder das treibende Words On Fire. Gut, in der Mitte wird’s mit If I Wake Up dann mal fast schon zu wavig und Crescendo liefert dann natürlich doch noch den obligatorischen The Whitest Boy Alive-Moment. Dennoch sind The New Wine mitnichten nur ein Abziehbild von Erlend Øye’s Vorzeige-Elektropopperkombo, sondern viel mehr. Waves stellt dies eindrucksvoll unter Beweis.

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