Review

Soul Media

Funky Stuff

Nippon Columbia • 2020

Produktenttäuschung ausgeschlossen. Der japanische Saxofonist und Flötist Jiro Inagaki verspricht mit diesem 1975er Album seiner Band Soul Media »Funky Stuff«, und den bekommt man auch. Inklusive einer Coverversion des gleichnamigen Songs von Kool & The Gang. Drei Viertel der acht Nummern dieser ausschließlich in Japan erschienenen Platte hat der Pianist Hiromasa Suzuki beigesteuert, die entspannt wippende Nummer »Scratch« des Posaunisten Wayne Henderson rundet die Sache ab. Alle Beteiligten, neben Gitarre, Bass und Schlagzeug kommt noch Posaune hinzu, werden dem Titel vorbildlich gerecht, in »Funky Motion« tut dies der Bassist Akira Okazawa überwiegend sogar im Alleingang. Scharfe Bläsersätze, wie sie sich gehören, zurückgelehnt präzise Trommelarbeit, unaufdringliche E-Piano-Akkorde, alles da, was man so braucht. Einziger Makel, den man finden könnte, wäre vielleicht die nicht übermäßig ausgeprägte Originalität des Ganzen. Ob man für die Neupressung daher bedenkenlos knapp 70 EUR hinlegen möchte, bleibt vermutlich eine Frage des Leidensdrucks. Auch dass die Saxofon-Ballade »One For Jiro« etwas triefig geraten ist, spielt angesichts der restlichen Fülle an wohlgeratenen Grooves eher eine untergeordnete Rolle. Das Cover mit dem grünen Gesicht mit rosa Sonnenbrille hingegen macht sich bestimmt in jedem Regal hervorragend (kein Witz!).