Review

Warda

Khalik Hena

WeWantSounds • 2021

Das Label WeWantSounds öffnet uns ein weiteres Mal die Augen für das Repertoire der arabischen Musikwelt. Warda (1940-2012) ist eine der Diven des Oriental-Orchester-Grooves. Ihr Album »Khalik Hena« wurde 1973 in Ägypten aufgenommen und wird nun zum ersten Mal seitdem wiederveröffentlicht. Die Aufnahmen tragen ein ungewöhnlich offenes Klangbild, da das komplette Album vor Publikum aufgenommen wurde. Inmitten der Kompositionen taucht der Gesang von Warda auf und bringt die Musik fast zum Schweigen, man lauscht gespannt ihrer Stimme und ohne dass man es erwartet, wird man aus dem Dabke-Rhythmus geführt, um Melodie und Gesang als Zentrum der Songs zu erleben. Die besondere Mischung aus elektrifizierten Instrumenten (E-Gitarre/Orgel), die einen leichten psychedelischen Charakter mitbringen und traditioneller Streicher-Kompositionen von Baligh Hamdi bilden dabei das Fundament für die anmutige Gesangsstimme der Sängerin. Warda, die in Frankreich als Tochter algerisch-libanesischer Eltern geboren wurde und ursprünglich aus dem Kabarett kam, ist in der »sample based« Hip-Hop Szene längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Beispielsweise bedienten sich J Dilla und Jay-Z bereits an ihren Songs. Trotz ihrer fast vierjährigen Künstler-Pause durch das Dasein als Ehefrau zwischen 1967 und 1971, schaffte Warda es erneut die arabischen Weltbühnen zur erobern. Daher gilt das Album »Khalik Hena« unter Kennern als wichtiges Werk ihrer zweiten Schaffensphase.

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Warda
Khalik Hena
ab 34.99€