Review

Explosions In The Sky

Take Care Take Care Take Care

Temporary Residence • 2011

Sprachlosigkeit – im doppelten Sinne – ist seit jeher das Konzept des Post-Rock. Gerade in den 00er Jahren als das Genre so langsam seinen vorläufigen Höhepunkt vorbereitete, vermochten es mehr und mehr Bands (Mogwai, Isis, Godspeed You! Black Emperor) alleine durch atmosphärische Wucht und strukturelle Finesse eben dieses emotionale Gefühl des Nichts-Mehr-Sagen-Müssens beim Hörer ohne große Worte hervorzurufen. Wahrlich nicht gerade die beste Vorraussetzung für Musikschreibende. Zu komplex die Arrangements als dass man sie entwirren und erklären möchte. Das gilt insbesondere für Explosions In The Sky, die nach einer vierjährigen Auszeit ihr fünftes Album veröffentlichen. Take Care, Take Care, Take Care ist mal wieder das atmosphärisch bestechende Ergebnis einer Kombination aus mathematisch exakten Arrangements und emotionaler Tiefe. Explosions In The Sky legen ihren Songs wie gewohnt eine stimmungsvolle Dichte zugrunde, auf Grundlager derer sich die Songs mal zum brüllenden Ungetüm erheben, mal in den leisen Geschichten verlieren und einen ganzen Film – ach was – ein ganzes Epos entstehen lassen. Am Ende von Take Care, Take Care, Take Care verabschieden sie sich mit den letzten Klängen von Let Me Back In in aller gebotenen Intimität.