Review

When Saints Go Machine

Konkylie

!K7 Records • 2011

Ganze zwei Jahre werkelten die vier Typen von When Saints Go Machine an ihrem Debütalbum Konkylie (zu deutsch: Muschelhorn). Dafür, dass die Bandmitglieder aus unterschiedlichsten Lagern stammen, von House und Techno, über Jazz und Neo-Soul bis hin zu 60s und 70s Break-Nostalgien, entstand dann doch eine erstaunlich stimmige LP, mit gewohnt klassisch skandinavischem Klangbild. Das dänische Hinterland, das in der Abendsonne zwischen den Hügeln von Aphex Twin, Arthur Russel, The Knife und Fever Ray in melancholisch roter Dämmerung unter einem Björk-Regenbogen versinkt. Mit sphärischen Soundlandschaften, die wie Leuchttürme den eigentlichen Nicht-Pop-Plänklern den Weg zum fluffigen Electronica-Festland weisen, füllen When Saints Go Machine ihr Muschelhorn mit zeitgemäßem, lieblichen Electro-Pop. Opulent orchestriert, mit sanften Grooves, die einen zum Einschlafen nochmals die Decke zurechtlegen und auf Nummer sicher Gute-Nacht-knuddeln. Zum Abdancen ist das nichts, eher ein Soundtrack für den Midnights-Schwof oder die Rückblende im Blockbuster ihres Vertrauens. Immer leicht melancholisch, immer leichtfüßig bis schwebend. In Dänemark mag man es eben etwas ruhiger. Am liebsten mit zurückgesetzten Vocals, hohen Stimmlagen, die dem klassischen Pop frönen, Synthesizer, die direkt aus der Konfettikanone steigen und gerne auch Unterstützung aus dem Cowbell-Laden gleich um die Ecke annehmen. Wunderschönes Album. Insgesamt aber doch einfach eine Spur zu esoterisch.