Review

James Pants/Mayer Hawthorne

Green Eyed Love/Thin Moon

Stones Throw • 2011

Die zwei wohl einzigartigsten Stimmen von Stones Throw, James Pants und Mayer Hawthorne, treten in der Sparte gegenseitige Coverversionen mit den Arbeitstiteln Thin Moon und Green Eyed Love gegeneinander an. Im ersten Akt versucht sich James Pants an der Hommage Green Eyed Love, die im Original von Hawthorne wahlweise dem Teufelsdrink Absinth oder dem anderen grünen Zeug gewidmet ist. Mit blassen Background-Vocals und auf halber Geschwindigkeit klingt Mayer definitiv breit und zelebriert mit seiner bewusstseinsverändernden Liebe einen ordentlichen Rausch. James Pants hat für seine Version wie Quasimoto eine Portion Helium zu viel inhaliert und seinen Blunt anscheinend in einer Lavalampenblase konsumiert, in der er durch sein halluzinogenes Universum blubbert. Die futuristischen Synthies und der unverständliche Gesang erinnern in Kombination mit den irgendwie unpassenden Lounge-Percussions eher an einen psychedelischen LSD-Trip als an einen Bongmarathon. Auf Thin Moon vom Album Seven Seals führt Pants mit Karaokemaschine auf eine Reise durch die explodierenden Weiten der Galaxie. Mayer Hawthorne steuert mit seiner Version gewohnt soulful in die irdischen Gefilde der Siebziger und verleiht dem Pet Shop Boys-Pop des Originals mit Piano und Gitarrenriffs eine gute Portion organische Tiefe. Während Hawthorne den Mond allerdings höchstens von weitem betrachtet, umkreist James Pants mit Glitzerstaub und weißem Pulver die Umlaufbahn. Trotz oder gerade weil beide Künstler an ihrer unberührbaren Authentizität hängen, scheitern die Experimente an der Genialität der Originale.