Review

Sola Rosa

Get It Together

Melting Pot Music • 2011

Neuseeland hat den Groove. Falls es nach Fat Freddy’s Drop, Ladi6 und Electric Wire Hustle noch einen Beweis braucht, bitte. Das Ein-Mann-Projekt von Andrew Spraggon wuchs mittlerweile zu einem Quartett und so fügen sich Sola Rosa mit ihrem Sound in die obere Reihe ein. Auch sie bringen aber eigentlich nur zusammen, was sowieso zusammen gehört: Sonnengestärkter Soul, Reggae im Rhythmus, mit Rum geölte Bläser und reichlich Funk. Der Titeltrack spielt diese Nummer um Organic Grooves gekonnt über sechs Minuten runter. Ans Mikro treten auf Get It Together nur die Features wie Sängerin Bajka und Rapper Serocee, die aber alle von Sola Rosa astrein ausgenommen werden im Sound. Aber auch wenn die Stimmen wechseln, so bleibt die Platte manchmal ein wenig überraschungsarm und verlässt sich zu sehr auf ihren hypnotisierenden Flow. Sola Rosa schmeißen die Streicher vom Anfang in All You Need etwa zu früh raus. Und so fallen in den Tracks oft Elemente wieder weg, bevor sie sich überhaupt eingeprägt haben. So heben sich manche Stücke kaum aus dem Kontext hervor, sondern treiben im Fluss der Platte – aber der hat ja auch keine Spannungsbögen vorgesehen. Bond Is Back stampft mit treibendem Rhythmus voran und sucht gar nicht erst den Nervenkitzel. Humanised kreiselt sich auch so ins Ohr. Sola Rosa machen wenig anders, das wenige prägt sich aber ein. Ein angenehmes Intermezzo, das sich stets um ein Finale drückt. Entspannend bis zur letzten Minute.