Review

Mark de Clive-Lowe

Renegades

Tru Thoughts • 2011

Flott beginnt der Neuseeländer Mark de Clive-Lowe sein nunmehr neuntes Album Renegades mit dem griffigen Get Started, für das er Unterstützung der Percussion-Legende Sheila E sowie vom fast vergessenen UK-Soulwunder Omar erhält. Den größten gesanglichen Anteil an dem Album des Mannes, der den Musik-Weltenbummler und BBC-DJ Gilles Peterson zu seinen größten Fans zählt, hat Sängerin und Autorin Nia Andrews, die sonst auch mit Superstars wie Common oder Janelle Monáe zusammenarbeitet. Sie vervollständigt die neojazzig angehauchten Songs mit ihrer warmen Stimme, die sie dennoch immer wieder neu einzusetzen weiß. Allerdings ist es diesen Songs gegenüber auch irgendwie unfair, ihnen bloß den Stempel »Nu-Jazz« aufzudrücken. Klar sind sie musikalisch kaum woanders einzuordnen, doch so lasch-loungig, wie der Begriff es vermuten lässt, geht es hier nicht zu. Die Musik verschwindet nicht einfach im Hintergrund, sondern macht in regelmäßigen Abständen durch gewisse Ausschläge auf sich aufmerksam. Mark de Clive-Lowe schafft es auf seinem Album Renegades mit Hilfe von Afrobeat, Funk, Soul oder auch etwas Electronica einem ausgelutschten Genre neues Leben einzuhauchen. Was dann auch die Aussage von Dâm-Funk erklärt: »Music that connects with all corners of the world via great grooves and melodies.«