Review

Hudson Mohawke

Butter

Warp • 2009

Was das eigentlich genau ist, ist schwer zu sagen. Hudson Mohawke jagt uns zwischen HipHop und elektronischen Geplucker hin und her, das man schnell die Orientierung verliert. Diesen Effekt hat schon seit längerem kein Künstler mehr hervorgerufen. Alles andere als der glattgebügelte Allerweltsound, der doch erschreckend weitläufig rezipiert wird. Hier findet man kaum Gemeinplätze. Eher eine krude Mischung aus Aphex Twin, Roots Manuva und Flying Lotus. Doch stets ohne direkte Referenz-Anleihen. Hudson Mohawke ist Hudson Mohawke ist Hudson Mohawke. Wunderschön erfrischender Weird-HipHop, der momentan seines Gleichen sucht. Von überall fliegen einem hier die Bass-Drums und und das Synthie-Geklacker um die Ohren. Vieles davon klingt eher nach einer Sound-Labor-Explosion. Warp schickt sich an, eine neue Hörerschar zu gewinnen. Weg von der massentauglichen Teflon-Produktion hin zu der Versuchsanordnung, die von Journalisten »Wonky« und von Mohawke selbst »Polyfolk Dance« genannt wird. So verwirrend dieses Album auch scheinen mag, so durchdacht ist es. Nichts ist hier Zufall oder gar Unfall. Der erste große Wurf eines noch sehr jungen Musikers.