Review

Eliot Lipp

City Synthesis

Metatronix • 2007

Das Verhängnis des instrumentalen Hip Hop derzeit ist, das er in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden droht. Die erneuernde Kraft, die den vokallosen HipHop-Produktionen zur Jahrtausendwende innewohnte, als es sich als fruchtbares Subgenre emanzipieren wollte, ist inzwischen weitestgehend vergessen. Jetzt muss der instrumentale HipHop beweisen, dass er in der Welt der elektronischen Musik eine Eigenständigkeit besitzt, die über das hinausweist, was ein gängiger Rapsong zu bieten hat und Geschichte(n) zu erzählen weiß, eben auch ohne MC-Einsatz. In etwa so wie ein bloßer Dilla-Break Welt, Herkunft, Vergangenheit und Zukunft vereint. Oder ein Shadows-Album einmal eine Enzyklopädie zeitgenössischer Musik und ihrer Variationsmöglichkeit war. Und da liegt trotz Scott Herren, Kid Kanevil oder Elvin Estella derzeit vielleicht das Problem. Wäre da nicht Eliot Lipp, der mit seinen Releases auf Hefty, Eastern Development und Metatronix am konstantesten einem eigenständigen Entwurf von im Hip Hop verwurzelter elektronischer Musik nachgeht. Phily-Streicher, Chicago-Jazz und die kühle Distanziertheit von Detroit-House kennzeichnen den eklektischen Sound des Brooklyner Multiinstrumentalisten auch auf seinem neuesten Album »City Synthesis«.