Review

Erykah Badu

New AmErykah Part 1 – 4th World War

Motown • 2008

Durchatmen: Frau Badus viertes Album ist so viel mutiger und besser als der durchwachsene Vorgänger. Gleich zu Beginn begrüßt uns eine virtuos inszenierte R.A.M.P-Interpretation, gefolgt von einem verschleppten Madlib-Flötenbrett auf dem Erykah hervorhebt, dass der hier für Dilla sei. Es soll nicht der einzige Moment bleiben, der den Geist von James Yancey heraufbeschwört: »My People« macht sich den selben Eddie Kendricks-Klassiker zu eigen, den Dill Withers auf »Donuts« neu zusammensetzte, Karriem Riggins’ »Soldier« klingt nach seeligen »Beats, Rhymes & Life«-Zeiten und benutzt Jay Dee-Schnippsel als Adlibs, »Twinkle« torkelt halluzinierend durch den »Electric Circus«, »Telephone« beginnt mit den charakteristischen Sirenen Yanceys Spätwerks, »Master Teacher« schiebt den Clap ganz weit nach hinten und hätte der Maestro im Verbund mit der Okayplayer-Posse den Neo-Soul nicht eh schon erfunden, könnte man glauben, dass dies Sa-Ras Om’Mas Keith auf »That Hump« nun in Dillas Namen nachgeholt hätte. Dass die zuckersüße, von 9th Wonder inszenierte Hitsingle »Honey« angesichts des durchaus sperrigen Rests nur noch als Bonus Track angehängt wurde, ist hierbei so konsequent wie bewundernswert.