Review

Ital Tek

Nebula Dance

Planet µ • 2012

Eigentlich ist Footwork ja schon wieder durch. Und trotz des punktuellen Herbeischreibens eines Hypes hat dieser hyperaktive Stil nie wirklich Fuß gefasst. Ob das nun an dem überschnellen Beatgeklapper gelegen hat, der auf einen sexy Groove pfiff, oder an der unglaublich billigen Klanglandschaft und Kompositionsstruktur aus einfachen Oldschool-Gerätschaften, ist letztlich irrelevant. Traxman und Co. hatten auf ihren Veröffentlichungen sicherlich ihre Momente – meist jene des Schmunzelns, wenn wieder ein seltsames Sample auftauchte und in absurden Rhythmuskonstellationen verschwand. Fakt ist, dass mit dem vorliegenden »Nebula Dance« ein Footwork-Album landet, das den Abgesang in einer Geste aufhält. Ital Tek hebt die hibbelige Beatstruktur aus seinen Low-Fi-Angeln, schiebt ihm einen Arschwipp-Groove unter die geschundenen Fußsohlen und ummantelt die simple Idee des Footwork mit Virtuosität und Tiefe, die das Potential zum Überdauern hat. Dabei greift Ital Tek schlicht auf die Elemente seiner beiden ersten Alben zurück: den Dubstep und Breakbeat von »Cyclical« und die Verneigung vor 80s Love Songs von »Midnight Colour«. Die Konklusion dieser Zusammenführung ist ein abwechslungsreiches Album, das Footwork den entscheidenden Schritt weiterträgt, den Scuba und Starkey einst mit dem stagnierenden Dubstep gingen – weg von einer Idee, hin zur Komposition.

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