Review

Alejandro Paz

Free

Cómeme • 2012

Es ist erstaunlich, was Cómeme-Chef Matias Aguayo immer wieder aus seinem Hut zu zaubern vermag. Nun ist mit dem Chilenen Alejandro Paz ein »New Guy In Town« und gleich in seinem ersten Track zeigt er, wie er es am liebsten hat: »Duro«, also hart. »In »Duro« geht es um dieses unglaubliche Gefühl das ich echt vermisse von den harten Parties in Chile, mit Menschen, die in die Musik wirklich involviert sind und die Grenzen ihrer eigenen Körper erfahren und genießen.« erklärt der Neu-Kölner, der sich nach seinem Wegzug aus Santiago schon in Schottland auf die Suche nach ebendiesem Gefühl gemacht hatte, irgendwann aber von seinem Landsmann und Völkerverständiger Matias Aguayo in die Domstadt geholt wurde. Seine 4-Track-EP »Free« überzeugt gleich zu Beginn mit dem erwähnten »Duro« durch hohes Tempo, funky 80s-Referenzen und einer Prise Exzess. Der Titeltrack lehnt sich im Folgenden mit ein paar flächigen Keyboards etwas zurück und kann als angenehme Pause dankend angenommen, aber auch als etwas langweilig empfunden werden. Das selbstbewusste »New Guy In Town«, mit seinen spanischen Lyrics, Claps, Percussion, repetitiven Synthie-Lines und einprägsamem Refrain, macht es einem dann wieder deutlich einfacher, den Dancefloor in Beschlag zu nehmen. Alejandro Paz’ EP ist ein weiteres Indiz dafür, dass Cómeme sich zu einem wichtigen, eigenständigen Label gemausert hat und schon lange mehr ist, als nur ein bloßer Seitenarm des Mutterschiffs Kompakt.

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Alejandro Paz
Free
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