Review

Veronica Falls

Waiting For Something To Happen

Bella Union • 2013

Im Vergleich zum Debüt ist »Waiting for Something to Happen« eine Hinwendung zu fröhlichen Pop-Melodien und weg von dunkleren, nahezu Goth-Elementen. Dabei fangen Veronica Falls immer noch gut die Stimmung der Post-Adoleszenten, Twenty-Somethings ein, die weder die Erfahrung noch das Selbstvertrauen haben, souverän zu handeln, die Welt aber schon so gut kennen, dass sie sich meistens sehr schnell langweilen (was der Titel ja bereits verdeutlicht). Unsicherheiten im Umgang mit dem eigenen Körper und dem anderen Geschlecht werden in Songs wie »Broken Toy« oder »Teenage« ebenso angesprochen wie die Angst, dass man sich selbst langsamer zu einem »richtigen Erwachsenen« entwickelt als die Freunde (»Everybody’s Changing«). Das ist durchaus in Ordnung, denn jede Generation braucht eine Band, die solche Gefühle im Song-Format verbalisiert. Doch die musikalische Umsetzung ist auf Albumlänge dann doch zu eintönig und holzschnittartig retro, dass es jede/m, die/der ihr/sein Studium bereits abgeschlossen hat, irgendwann langweilen wird. Zu deutlich sind die Parallelen zum Sound der Pixies und vor allem zu Elastica (tatsächlich ist »So Tired« in den Strophen eine schneller gespieltes »Never Here« aus dem Jahr 1995). Abschreiben sollte man Veronica Falls aber nicht sofort, denn das Potenzial für ein besseres drittes Album ist durchaus da.