Review

Percee P

Perseverance (Madlib Remixes)

Stones Throw • 2008

So ein bisschen bekloppt muss der ja schon sein… oder wie darf ich mir das vorstellen? Sitzt da dieser schmächtige und schüchterne Typ in seinem von Rauchschwaden durchzogenen Keller, sieht tagelang statt Tageslicht nur Platten und nach 78 Stunden ohne Schlaf beschließt Otis Jackson dann zwischen Helium und Free Jazz einfach mal sich selbst zu remixen? Auf Albumlänge wohlgemerkt. Wie war das noch gleich in den seltenen Interviews? »I get bored fast«. Ja ne, is klar. Dennoch: auch das hier muss man haben, sei es wegen dieser göttlichen Beat-Changes in »Ghetto Rhyme Story«, dem noch ein Spur seltsamer gewordenen »The Dirt & The Filth«, dem exklusiven »Real Talk«, Karriem Riggins’ Fela Kuti-Tribute, dem nun elegant-swingenden »No Time for Jokes« und »The Woman Behind Me«, das Freda Paynes »The Road We Didn’t Take« einen Tacken besser verwurstet als RZA auf »Life Changes«. Und Percees Corner Store Cypher-Stil bleibt auch auf Madlibs neuen Vorlagen extrem liebenswürdig, gerade weil er so kompromisslos anachronistisch ist. Ob das Ganze jetzt zwingend notwendig war, wenn man stattdessen vielleicht auch eins der 28 fertigen Quasimoto-Alben hätte bekommen können, sei dahingestellt. Aber allein wie Madlib auch nach langer Zeit immer noch derart nonchalant nichts auf genau diese Erwartungshaltungen gibt, muss man mögen.