Review

David Grubbs

The Place Where The Palace Stood

Drag City • 2013

»The Place Where The Palace Stood« ist das neue Solorelease des Brooklyn-stämmigen Singers/Songwriters David Grubbs. In ihrer musikalischen Geschlossenheit wirkt die LP wie ein Konzeptalbum, sie könnte der Soundtrack eines Endzeit-Western sein. Der versierte Gitarrist und Piano-Profi schickt seine Hörer auf einen Road Trip hoch zu Ross. Die schmerzvoll-hoffnungslose Soundkulisse, die Nick Cave und Warren Ellis für »The Road« aufgestellt haben, trifft hier, sich bei Artrock, Postpunk und Folk bedienend, auf die wummernden Gitarren, die Neil Young auf Jarmuschs »Dead Man« losgelassen hat. Der Titeltrack, zugleich Opener des Albums, schickt einen bereits zu Beginn durch eine psychedelische Prärie, für die Leutnant Bleuberry Pate stehen könnte. »Super-Adequate«, der fünfte Titel, beschreibt eine actiongeladene Peripetie innerhalb der nicht erzählten Handlung dieser musikalischen Odysee – auch, wenn vier der elf Songs weltvergessene Lyrics transportieren. Grubbs Texte sind träumerisch-bildhafte Poeme, die er mit einer Stimme vorträgt, die ungerührt zwischen Melancholie und Lakonie festhängt. Die drei über das Album verteilten »Salutations« schließlich verdichten die jeweils erzeugten Stimmungen und ziehen musikalische Resümees, die einem zum Ende der Platte dann doch noch einigermaßen versöhnlich entlassen. Leicht zugänglich ist das nicht, aber keine Angst: allzu verkopft kommt »The Place Where the Palaca Stood« nicht daher. Man will sich die Scheibe vielleicht nicht besonders oft, aber dafür noch in vielen Jahren gerne anhören.