Review

Telekinesis

Dormarion

Morr Music • 2013

Wer noch nicht so genau weiß, zu welcher Musik es sich am besten über den endlich angekommenen Frühling freuen lässt, dem sei »Dormarion« von Telekinesis ganz nah ans Indie-Herz gelegt. Das mittlerweile dritte Album von Michael Benjamin Lerner aus Seattle kommt so einfach gestrickt daher, dass einem fast schon unangenehm sein kann, wie sehr man die zwölf kurzen Songs genießt. Trotz aller Harmlosigkeit macht »Dormarion« aber schon irgendwie Eindruck, spätestens wenn man »Ghosts and Creatures« hört: Eine solide Indie-Pop Nummer, bei der es absolut nicht verwundern würde, wenn sie demnächst in einer großen Werbekampagne verbraten wird. »Ever True« überrascht mit seinen Synthie-Klängen und könnte daher auch direkt aus den 80ern stammen. Und mit »Symphony« bietet »Dormarion« dann auch noch ein wunderbar kitschiges Liebeslied. Hier ist also scheinbar für jeden etwas dabei. Ein wirklich herausragendes Album ist »Dormarion« trotzdem nicht. Zu vorhersehbar, wenn auch einprägsam, sind Lerners Melodien, eine Spur zu durchschnittlich seine Stimme. Dennoch: Lerner hat hier ein ansprechendes Album herausgebracht. Wenngleich eines, das vermutlich nur eine Saison lang Sinn macht, weil es danach einfach ein kleines bisschen zu farblos klingt.