Review

Owiny Sigoma Band

Power Bunch

Brownswood • 2013

Endlich mal jemand, der den schwarzen Kontinent an die Strombuchse hängt. Ist mir so noch nicht untergekommen, geht aber ganz gut. Für »Sunken Wrecks« scheint man George Duke‘s innere Quelle angezapft zu haben, was bei ihm 1971 so gut funktionierte wie bei Owiny Sigoma heute noch. »All Together« verballert dann den meisten Strom für die Neonleuchtreklame, aber passt schon. Und bei »Owiny Techno« hat sich dann wohl versehentlich eine Vorabversion in die Endauswahl gemogelt. Ach ne, ganz vergessen. Im heutigen Hipsterjargon steht ausgedünnt ja für gesättigt. Wie auf diese Art und Weise weniger mehr sein soll, will mir nach wie vor nicht einleuchten. Aber sei‘s drum. Schon eine interessante Gratwanderung die uns Gilles Peterson hier offenbart. Allerdings versteh‘ ich nach dem Vernehmen der Geräuschkulisse den Rummel auf dem Cover nicht mehr. »Harpoon Land« ist für mich der eindeutige Single-Kandidat. Aber selbst der kommt so entschleunigt daher, dass ich nicht einmal beim Schattenboxen mein Geld auf Herrn Sigoma verwetten würde. Hand aufs Herz. Ein paar nennenswerte »Hooks« sind dabei, hier und da ein »cross« der vollkommen unerwartet scheinbar Unvereinbares verbindet. Aber den Uppercut, auf den das Cover zu recht hoffen lässt, vermisse ich leider. War aber doch irgendwie zu erwarten, dass man bei dem Namen Power-Pansch nicht richtig etikettiert.