Review

Slug & Murs

Felt 3: A Tribute to Rosie Perez

Rhymesayers • 2009

Da sind sie wieder. Everybody‘s Indie-Rap-Darlings Murs und Slug haben sich erneut zusammengetan, um einer B-Movie-Actrice den wohlverdienten Respekt auf Albumlänge zu zollen. Für den dritten Teil der Felt-Reihe stand diesmal Aesop Rock als Produzent hinter den Reglern, eine Tatsache, die bei mir anfangs ein leichtes Unbehagen auslöste, was sich durch den ersten Eindruck der Platte gleich rechtfertigen sollte. Die Instrumentale sind in feinster Def-Jux-Manier brachial, sperrig, laut und so vordergründig, dass sie den lyrischen Erzeugnisse der beiden Verbalakrobaten im Weg stehen. Vielleicht liegt das auch an meinen eher gradlinigen Hörgewohnheiten, aber nach dem ersten Durchgang glaubte ich nicht daran, mit diesem Album warm zu werden. Doch dann, nach mehrmaligem Hören, gewöhnte ich mich an verzerrte E-Gitarren, stotternde durchschlagende Drums und entlegenes Synthie-Gewaber und konnte mich trotz der unruhigen Umgebung den Erzählungen von Murs und Slug widmen. Diese drehen sich wie so oft um verzweifelte Frauen (»Permanent Standby«), leichte Mädchen (»Henrietta Longbotton«) und Selbstreferenz (»Felt Chewed Up«). Letztendlich ist das Ganze nicht – wie erhofft – mehr als die Summe der einzelnen Teile, aber eben auch nicht weniger.