Review

Au Revoir Simone

Move In Spectrums

Moshi Moshi • 2013

Etwas überraschend ist es schon, dass Au Revoir Simone mit ihrem neuen Album nach vier langen Jahren plötzlich wieder auf der Bildfläche erscheinen. Das liegt nicht nur daran, dass ihr Synth-Dream-Pop mittlerweile nicht mehr der heißeste Scheiß ist, sondern auch daran, dass die drei Ladys Heather D’Angelo, Erika Forster und Annie Hart nach ausgiebigen Touren zum »Still Night, Still Light«-Album eine Pause einlegten, die beinahe etwas Endgültiges hatte. Denn alle drei trieben ihre persönlichen Karrieren voran: Erika machte ein Soloalbum, Heather ihren Uni-Abschluss und Annie tourte mit verschiedenen Bands wie den Pursesnatchers weiter. Nebenher sammelten aber alle drei neue Songideen und alte Synthesizer. Auf »Move In Spectrums« sind nun diese Ideen und Sounds versammelt, die mit deutlichem 80ies-Einschlag an Kate Bush oder Bangles erinnern, jedoch nie reine Nostalgie abbilden. Die elf neuen Songs sind eindeutig ins Hier und Jetzt gebettet, haben (wie die Single »Crazy«) ihre Stärke v.a. in den sehr eingängigen Refrain-Melodien. Allerdings sind gerade bei getrageneren Stücken wie »We Both Know« oder »Let The Night Win« durchaus einige Längen auszumachen. Da plätschern zu oft simple Harmonien und abgegriffene Sounds dahin, ohne dass eine tatsächliche Steigerung erkennbar wäre. Etwas fokussierter hätte dieses Quasi-Comeback also gerne sein dürfen.