Review

Morgan Zarate

Taker EP

Hyperdub • 2013

Während der hässliche Stiefbruder Brostep die Charts okkupierte, passierte bei Dubstep wenig. Kein Stillstand, keine Frage, aber die Magazine und Blogs philosophierten lieber über Burials Identität als über Musik. Vermutlich wird die »Taker EP« von Morgan Zarate da wenig dran ändern. Nachdem das ehemalige Mitglied der Band Spacek zog vor einiger Zeit nach Los Angeles, um dort etwa mit Raphael Saadiq zu arbeiten – was vielleicht den souligen Vibe dieser EP erklärt. Pumpt das meiste Zeug vom Label Hyperdub direkt unter dem Asphalt von London, fasst Morgan Zarate seinen Sound weiter. »Kaytsu« bringt noch einen vibrierenden Rhythmus ins Spiel, ein paar zerfaserte Samples und einen anständigen Beat, doch »Pusher Taker« eröffnet dieses Werk mit breiten Synthies und elektronischen Flächen. Dazu liefert Roses Gabor ein paar Zeilen, obwohl das Instrumental ihre Stimme manchmal schon arg an die Wand drückt – trotzdem zieht der Track ziemlich gut. Richtig kantig und basslastig ballert eher »This« als Bonustrack. Morgan Zarate schummelt auf dieser EP ein paar Stile ein, die zwar einen netten Effekt hergeben, aber die Marschrichtung nicht wirklich verändern. Der britische Producer ist auf dem besten Weg einen richtig eigenständigen Sound rauszuarbeiten. Es geht immer weiter. Und im Fall von Morgan Zarate immer weiter in die Zukunft.