Review

Dynasty

A Star In Life Clothe’s

Jakarta Records • 2013

Dank Angel Haze oder Gavlyn wissen wir, dass nicht nur Chabos Babos sein müssen. Dynasty, ein Femcee, der durch zertifizierte Premo-Props wachsamen Echthaltern sicher schon unter die Nadel gekommen ist, debütiert nun nach 2010er Mixtape-Sporen mit ihrem ersten Vollzeitjob »A Star In Life’s Clothing« und angesichts ihres Labels Jakarta Records sowie Support-Slots für Mos Def oder Erykah Badu ist schnell enttarnt, wie sich dieser anhört: Schnörkelloser Neo-Boombap mit viel Soul und den üblichen Kulturreferenzen. Es gibt weitaus schlechtere Startaufstellungen. Zitiert man etwa so klassischen Hornstep-Hop wie auf »Star and the Sky« (mit einem soliden Skyzoo) oder so reduzierten Vocal-Chop-Blues wie in »Stay Shinin’« (mit einem noch solideren Talib Kweli) herbei, ist direkt klargestellt, dass die »Queen from Queens« ein paar Sureshots ins Genick der Rucksack-Front zu feuern weiß. Leider bedient sie sich aber auch in unschöner Regelmäßigkeit diverser Crowd-Pleaser-Vorlagen aus dem Debütalbum-Lehrbuch, die schon seit Jahrzehnten zum Gähnen anstecken – »HipHop don’t stop«, »This is only the beginning«, ihr wisst schon. In diesem Kontext ist es nicht hilfreich, Alan Parsons Project in Kombi mit dem Sugar Billy-Break zu loopen oder »After Laughter (Comes Tears)« über die Honeydrippers-Drums zu jagen. Ausgelutschte Samples sind immer noch kein Stilmittel – sie sind bloß ausgelutscht. Mit ihrem ehrlichen Handwerk, ihrer Integrität und dem DJ Premier-Feature steht Dynasty für einen Rapper-Typus, der heutzutage mehr unter- als geschätzt wird und bittet auf »SUPADYNASTY« in beinahe hellseherischer Vorsehung: »Please, don’t underestimate the things, that I can do«. Upps, schon passiert!